Falstaff Young Talents Cup 2023 - Sanna Kabas als Siegerin gekürt!

Begonnen hat alles auf der Weltreise mit dem Segelboot. Dort habe ich zum ersten Mal die verschiedensten Geschmäcker und Kreationen erlebt. Egal, ob im Mittelmeer-Bereich, in Südamerika oder der Karibik. Wir haben die frischesten Fische, Langusten, Krebse und Oktopusse bester Qualität gefangen, verarbeitet und gegessen. Auf den Märkten wie in Marokko die gehäuften Gewürze der Stände kennengelernt. Und so entwickelte sich meine Liebe zum Kochen. Zuerst habe ich „Nachspeisen“ kreiert. Das waren ganz schreckliche Kreationen, die Komponente haben nicht zueinander gepasst, aber so hat es angefangen, man probiert herum und findet schließlich die eine Kombination, die perfekt zueinander passt. Auch das Improvisieren musste ich lernen, nachdem es nur das gab, was wir am Boot hatten und oft kein Supermarkt weit und breit war. In Kuba gibt es auch nur das, was es eben gibt, wenn etwas aus ist, muss man kreativ sein und eine andere Lösung finden.
Irgendwann also hat meine Mutter vorgeschlagen, später auf eine Tourismusschule zu gehen. Ich war überwältigt von der Idee, bis zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht einmal, dass es so etwas gibt. Und nach den drei Jahren Weltreise schloss ich mein letztes Schuljahr meiner Unterstufe im St. Martin Gymnasium im bilingualen Zweig ab. Was ich danach vorhatte? Auf eine Tourismusschule gehen, aber die Entscheidung war nicht so leicht, ich schaute mir viele verschiedene Schulen an, aber keine hat mich so richtig angesprochen, bis ich zum Tag der offenen Tür der Kärntner Tourismusschule kam. Ich war mir sicher, die richtige Wahl getroffen zu haben. Nun bin ich Maturantin und in weniger als einem Monat fertig mit meiner fünfjährigen Ausbildung der KTS. Ich bin sehr dankbar vor allem für die Zusatzausbildungen, die mir sehr viel Spaß gemacht haben und sich natürlich auch toll im Lebenslauf machen.
Als Herr Trieb, der Fachvorstand der KTS, mich gefragt hat, ob ich beim Falstaff Young Talents Cup mitmachen will, war ich sehr geehrt, dass meine Schule mir dies zutraut. Als ich als Gewinnerin dieses Wettbewerbs aufgerufen wurde und somit den ersten Platz gemacht habe, habe ich gedacht, ich würde träumen. Es kam mir alles so surreal vor, ich war wie in Trance, konnte es kaum glauben. Ich hatte es geschafft. Obwohl der Wettbewerb genau zwischen der schriftlichen und mündlichen Matura war. Ich habe es geschafft, nicht weil ich in einem Tourismusbetrieb groß geworden bin, sondern weil ich mir in der Schule, privat und in meinen Praktika das nötige Wissen und Können angeeignet habe.
Meine Botschaft an alle Jugendlichen ist, das zu verfolgen, was einem Spaß macht, nicht aufzugeben sondern alles dafür zu geben. Obwohl die Gastronomie oft in einem schlechten Licht dargestellt wird, kann ich sagen, dass die Arbeit sehr wohl Spaß machen kann und es bereits sehr viele Betriebe gibt, die wirklich um die Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter bemüht sind.
Was ich auch noch erwähnen möchte, ist, dass es genug Jugendliche und junge Erwachsene gibt, die arbeiten wollen und sehr fleißig sind, die sich nicht über lange Arbeitszeiten beschweren und Freude bei ihrer Arbeit haben. Wenn man heutzutage an Jugendliche denkt, denken viele, dass meine Generation faul sei und nicht arbeiten wolle. Ich sage, das stimmt so nicht.
Ich habe bereits sehr viele Jobangebote bekommen, mein weiterer Weg wird mich in die Schweiz führen und ich habe vor, noch sehr viel zu lernen, um in der gehobenen Gastronomie zur Spitze zu kommen.